Samstag, 20. März 2021

Thomas Stipsits - Das Glück hat einen Vogel

Thomas Stipsits ist derzeit einer der wohl gefragtesten Kabarettisten, Schauspieler, Drehbuchautoren und seit einigen Jahren auch Autoren dieses Landes. Vor allem mit seinen beiden Krimis „Kopftuchmafia“ und „Uhudler-Verschwörung“ schaffte er es bis an die Spitze der heimischen Büchercharts, sodass diese auch bereits mehrfach aufgelegt werden mussten. Etwas unbekannter hingegen ist sein Autoren-Debüt „Das Glück Hat Einen Vogel“, welches vor vier Jahren zum ersten Mal durch den Carl Ueberreuter Verlag erschienen ist. Dieses umfasst insgesamt einhundertsechzig Seiten und bietet im Gegensatz zu seinen beiden anderen Büchern keine Geschichte an sich, sondern mehrere kleine Kurzgeschichten. Da wir bereits die beiden Stinatz-Krimis von ihm gelesen haben, wollten wir uns natürlich auch das Erstlings-Werk nicht entgehen lassen. Da wir vor kurzem ein Exemplar hiervon erhalten haben, haben hierfür auch bereits Zeit gefunden, sodass wir euch den Inhalt wie gewohnt in wenigen Worten ohne grob zu Spoilern zusammengefasst haben, damit auch ihr euch einen ersten Überblick über dieses Buch verschaffen könnt. Ob am Strand zu sitzen, auf wilden Partys abzuhängen, eine Flasche Wein bei gemütlichen Kerzenschein zu genießen oder eine aufregende Liebensnacht zu erleben oder doch vielleicht etwas völlig anderes – das Glück hat viele Gesichter und für jeden hat Glück eine andere Bedeutung, wobei im Grunde genommen ja bekanntlich ein jeder seines Glückes Schmid ist. Thomas Stipsits befasst sich in seinem Buch-Debüt umfassend mit dieser Thematik, und hat zu diesem Thema nicht nur eine sondern insgesamt sechsundzwanzig Geschichten von A-Z geordnet verfasst hat. Diese wirken sehr realitätsnah, sodass sich der eine oder andere möglicherweise sogar in der Situation einer solchen Geschichte wiederfindet, was den Zugang zu diesem Buch wesentlich vereinfacht und dieses sehr authentisch wirken lässt. Bereits hier kann man an der Schreibweise von Thomas Stipsits sehr gut erkennen, dass er ein talentiertes Händchen nicht nur für die darstellende Kunst, sondern auch fürs Schreiben hat, was voll und ganz zur Freude seiner Leserschaft ausfällt. Inhaltlich gestaltet sich dieses Buch sehr kurzweilig und sehr humorvoll, sodass man hierbei sehr gut unterhalten wird und dieses im Nu durchgelesen hat. Es scheint fast so als wäre es für Stipsits, der ja beruflich vorwiegend in der humoristischen Branche tätig ist, sehr leicht gewesen dieses Buch zu schreiben, denn auf den Leser wirkt es so als hätte er es locker aus dem Handgelenk geschrieben. Da sowohl dieses als auch die beiden anderen Werke voll und ganz überzeugen können, bleibt zu hoffen, dass schon bald ein neues Buch nachfolgen wird, denn wer alle drei seiner bisherigen Werke erst einmal gelesen hat, kann davon gar nicht mehr genug bekommen. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn er vor allem seine beiden Krimis fortsetzen würde, jedoch gäbe es auch gegen eine Veröffentlichung im Stil von dieser absolut nichts einzuwenden. Von uns gibt es für „Das Glück Hat Einen Vogel“ insgesamt neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch auch dieses sehr gerne empfehlen.

Gewinnspiel: Wir verlosen unter allen Teilnehmern 2x1 Buch „Das Glück Hat Einen Vogel“ wenn ihr uns folgende Gewinnfrage richtig beantworten könnt: „In welchem Jahr wurde Thomas Stipsits geboren?“ Wenn ihr die richtige Lösung wisst, so schickt uns eure Zuschriften gemeinsam mit eurem Namen und eurer Anschrift an redaktion.theworldssociety@gmx.at und mit ein bisschen Glück gehört eines der beiden Exklusivpakete schon bald euch. Eure Daten werden vertraulich behandelt, werden nicht an Dritte weitergegeben und dienen lediglich der Gewinnermittlung. Teilnahmeschluss ist am 30. März 2021. Eine Barablöse ist ausgeschlossen.

Mittwoch, 10. März 2021

Bruno Haberzettl - Brunos Jagdfieber

Bruno Haberzettl ist einer der wohl bekanntesten und talentiertesten Karikaturisten in Österreich, dessen Werke unter anderem regelmäßig im wöchentlichen Rhythmus am Sonntag im bunten Teil der Kronen Zeitung zu finden sind. Damit hält er sich bereits seit rund siebenundzwanzig Jahren über Wasser und schafft es durch seine Beobachtungsgabe uns einen eigenwilligen Humor den Lesern immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Bruno“ ist nicht nur ein begnadeter Zeichner, sondern zudem auch ein überzeugter Tierfreund, weshalb er unter anderem auch eine Ablehnung gegen die Jagd-Tätigkeiten pflegt, da viele Jäher in ihrem Handeln oft willkürlich vorgehen. So nimmt er sich kein Blatt vor den Mund und nimmt unter anderem auch diese Berufs- und Hobbygruppe auf seine ganz eigene Art und Weise mit einem Augenzwinkern aufs Korn und hat zu dieser Thematik im vergangenen Jahr über den Carl Ueberreuter Verlag einen darauf thematisierten Sammelband in erneuter Auflage mit verändertem Einband veröffentlicht, welcher den Titel „Brunos Jagdfieber“ veröffentlicht, von welchem auch wir dieser Tage ein Ansichts-Exemplar erhalten haben, in den wir sehr gerne vorab für euch hineingesehen haben. So möchten wir auch euch nicht weiter vorenthalten, was sich einem in etwa hierbei bietet, sodass wir euch die wichtigsten Einzelheiten zu diesem Buch zusammengefasst haben. Wie bereits erwähnt steht dieses Buch mit seinen sechsundneunzig Seiten voll und ganz im Zeichen der Jäger, denen Bruno Haberzettl auf seine ganz spezielle Art und Weise eines auswischen möchte, was damit zusammenhängt, dass der bekannte Zeichner und Karikaturist ein bekennender Tierschützer ist und eine Abneigung gegen den freien Abschuss inmitten unserer natürlichen Umgebung pflegt. Die meisten seiner in diesem Buch befindlichen Jäger-Figuren sind laut dem typischen Klischee hier übergewichtig dargestellt und zeigen diese sowohl in freier Wildbahn als auch in ihren eigenen vier Wänden wo sie sich an ihren sogenannten Trophäen gar nicht sattsehen können und diese zumeist ihren Besuchern stolz präsentieren ohne Rücksicht darauf ob es einem gefällt oder nicht. Die hierin befindlichen Charaktere als auch deren Aussagen und Handlungen wirken sehr authentisch, sodass sich so manche Mitglieder der Jägerschaft durchaus auf den Schlips getreten fühlen, wenn ihnen auf äußerst humorvolle Art und Weise ein Spiegel vorgelegt wird. Jeder der Bruno Haberzettls Zeichnungen bereits kennt wird sich mit Sicherheit auch dieses Buch nicht entgehen lassen und wird mit Freude feststellen, dass sich womöglich im eigenen Bekanntenkreis genau solch eine Persönlichkeit befindet, die man einem der Figuren dieses Buchs zuordnen kann. Hierin befinden sich zahlreiche Pointen, womit man garantiert mit allen samt einen Treffer landet. Neben der Jägerschaft bleiben allerdings auch andere Gemeinschaften, wie etwa die Kirche mit ihren haltlosen Moralpredigten, keineswegs unverschont und bringen einem auf den hierin befindlichen Seiten mindestens zum Schmunzeln. Alles in allem ist Bruno Haberzettl nicht umsonst bereits seit über einem viertel Jahrhundert in Österreichs beliebtester Tageszeitung vertreten, denn seine Zeichnungen sind sowohl humorvoll als auch gesellschaftskritisch zugleich, womit er bei der Bevölkerung auf jeden Fall deutlichen Zuspruch erntet. Brunos Jagdfieber hat uns sowohl optisch als auch inhaltlich sehr gut gefallen, denn dieses bietet eine sehr gut zusammengestellte Sammlung an Bildern die man zwar vielleicht ab und an schon mal gesehen hat, jedoch einen zeitlosen Charakter aufweisen und damit mit Sicherheit auch generationsübergreifend begeistern kann. Von uns bekommt dieses Buch in unserer Gesamtwertung letztendlich insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch dieses völlig frei von Bedenken auch sehr gerne weiterempfehlen können. Auch Jäger, deren Sinn für Humor nicht etwa beschränkt ist, werden sich an Brunos Jagdfieber mit Sicherheit erfreuen.

Freitag, 5. März 2021

Fanny König - Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis: Ein Dorfkrimi

Fanny König ist eine niederbayrische Autorin, welche so mancher möglicherweise bereits aufgrund ihres Debüt-Krimi-Romans „Himmel, Herrgott, Hirschgeweih“ bereits kennen könnten, welcher vor rund einem Jahr erstmalig durch den Penguin Verlag in Form eines Taschenbuchs in den Handel gebracht wurde. Aufgrund der lockeren, spannenden, aber auch humorvollen Schreibweise machte sie damit zahlreiche Leser auf sich aufmerksam, welche es kaum erwarten konnten hierzu eine Fortsetzung in den Händen zu halten. So ließ die Autorin schon bald darauf weiterhin ihre Fantasie spielen, um an einem Nachfolgewerk zu schreiben, welches nun am 08. Februar 2021 durch den Penguin Verlag unter dem Titel „Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis“ in Form eines Taschenbuchs, sowie aber auch als E-Book Variante in den Handel beziehungsweise in den Umlauf zu bringen. Dieses setzt die Geschichte des ersten Bucherfolgs fort und umfasst auch hier wieder eine packende Story auf insgesamt vierhundertsechzehn Seiten, die auch wir uns nicht entgehen lassen wollten. Glücklicherweise liegt uns seit einigen Tagen ein Exemplar dieses Buchs vor, sodass wir uns auch hier sehr gerne wieder vorab für euch eingelesen haben, um euch hier einen ersten Einblick in dieses zu gewähren. Die Geschichte knüpft in etwa fünf Jahre nach den zugetragenen Ereignissen im beschaulichen Dörfchen Eichenberg an. Überaschenderweise ist die Metzger-Tochter Claudia wieder nach Hause zurückgekehrt und bringt ihren eigenen Food-Truck sowie köstliche Tofu-Würstchen mit ins Dorf, um den Einwohnern vegane Spezialitäten nahezulegen. Dorfpfarrer Meininger kann mit dem Fleischersatz so gar nichts anfangen, stimmt jedoch zu, dass Claudia sich mit ihrem Food-Truck auf dem nächsten Dorffest platzieren darf, um den Versuch zu wagen die Besucher von ihren Köstlichkeiten zu überzeugen. Ebenso im Gepäck hat sie zudem ein modernes Craft-Beer mit welchem sie dem einheimischen bayrischen Bier doch ein bisschen Konkurrenz machen oder zumindest in gewisser Art und Weise damit Abwechslung bieten möchte. Als schließlich die nächste Veranstaltung vor der Tür steht, treffen auch Claudias Freunde aus Berlin in Eichenberg ein, die insgesamt nicht so ganz in das traditionelle Ortsbild passen. Dies macht sich direkt am ersten Tag des Dorffestes bemerkbar als es zwischen den Berlinern und den Eichenbergern zu einem Handgemenge kommt. Verdächtig ist, dass ausgerechnet am Folgetag eine Leiche eines Berliner Gastes zum Vorschein kommt, sodass die erste Spur der Ermittler zu den Raufbolden des Vorabends führt, die nun ihre Unschuld beweisen müssen. Die Einwohner sind von dem Mordfall aufgrund der Ereignisse des Vortags alles andere als überrascht. Pfarrer Meininger und dessen Köchin Maria hingegen sind wahrlich schockiert von diesem Vorfall und setzen alles daran den Dorfpolizisten Hirsch bei der Aufklärung seines Falles unterstützend unter die Arme zu greifen. All jene die bereits den ersten Buchroman von Fanny König gelesen haben, können hier zu ihrer Freude feststellen, dass es sich hierbei in der Tat um eine Fortsetzung und nicht nur um ein weiteres Buch handelt. Inhaltlich ist man hier bereits mit einigen Charakteren vertraut, und sollte man dies nicht sein, so empfiehlt es sich wirklich vor diesem Buch auch das Erstlingswerk zu lesen, da man sowohl beim Debüt als auch hier im Folgebuch wirklich sehr gut bei Laune gehalten wird, sodass wir uns während des Lesens köstlich amüsiert haben. Die erste Hälfte des Buchs gilt sozusagen als Einleitung, da hier nicht wirklich etwas gravierendes passiert, sondern die Geschichte hiermit lediglich aufgebaut wird. In der zweiten Hälfte hingegen geht es umso mehr zur Sache. Polizist Meininger ist hier deutlich ernster dargestellt als noch im vorherigen Teil, was vermutlich mit den Erlebnissen seines beruflichen Alltags zusammenhängen könnte, denn dessen Humor war hier im Gegensatz zum ersten Teil doch etwas beschränkt. Ab und zu kommt es schon mal vor, dass hier der Fokus sich auch mehr auf private Angelegenheiten der Hauptfiguren bezieht als sich hier mit der Aufklärung des Mordfalls zu beschäftigen, was die Geschichte ein wenig in die Länge zieht und man eventuell bei einem weiteren Folgebuch wieder etwas besser machen könnte. An sich erhält man mit diesem Buch dennoch eine recht gelungene Fortsetzung, die auf jeden Fall Lust auf einen dritten Teil mit dem Dorfpolizisten Meininger macht und so darauf hoffen lässt, dass sich Fanny König dazu hinreißen lässt ihre Erzählungen rund um Eichenberg fortzusetzen. Wir sind uns sicher, dass hier noch längst nicht alles erzählt wurde und könnten uns durchaus auch vorstellen, dass die beiden bereits erschienenen Romane genügend Stoff für etwaige Verfilmungen liefern könnten. Uns hat das Buch „Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis“ inhaltlich als auch vom Schreibstil her ganz gut gefallen, sodass wir mit wenigen Abstrichen hierfür doch gerne siebeneinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte und empfehlen euch dieses sehr gerne weiter.