Donnerstag, 24. November 2022

Steve Cavanagh - Fifty-Fifty

„Fifty-Fifty” nennt sich der brandneue und mittlerweile fünfte Eddie-Flynn-Band, welcher unter der Feder des irischen Schriftstellers Steve Cavanagh erschienen ist. Hierbei handelt es sich um einen Thriller, welcher bereits allein schon durch sein Cover neugierig macht, sodass wir uns diesen nicht entgehen lassen wollten. Dieser erscheint am 30. November 2022 durch den Goldmann Verlag in Form eines Taschenbuchs, eines Hörbuchs sowie auch als digitale E-Book-Fassung, sodass auch uns vor kurzem ein physisches Exemplar dieses Buchs erreicht hat, sodass wir bereits vorab die Möglichkeit hatten uns mit dem Inhalt und der Verarbeitung von diesem ein wenig auseinanderzusetzen, sodass wir euch in gewohnter Manier das wichtigste hierzu kurz zusammengefasst haben, sodass auch ihr euch vorab eine Meinung bilden und dadurch möglicherweise auch entscheiden könnt ob euch die Geschichte hiervon passend erscheint oder möglicherweise doch nicht so ganz euer Fall ist. Wie es für einen Thriller so üblich ist, dreht sich der Inhalt dieses Buchs um einen Mordfall, sodass vorab bereits anzunehmen ist, dass einem hierbei eine spannende Geschichte erzählt wird. Unvoreingenommen haben wir dieses so also gelesen, sodass wir euch nun also nicht weiter auf die Folter spannen möchten, was dessen Erzählung anbelangt. Eddy Flynn, schlug sich viele Jahre als Hochstapler in der Großstadt New York durch den Alltag, bis zu dem Zeitpunkt, als die Große Einsicht kam und er sein Anwalts-Studium absolvierte und plötzlich auf der anderen Seite des Gesetzes zu finden war. Aufgrund der Tatsache, dass ihm einige Tricks aus seiner eigenen Vergangenheit bekannt sind, gelingt es ihm deutlich einfacher durch seinen Arbeitsalltag zu kommen und seine Fähigkeiten dazu einzusetzen, um Unschuldige vor einer unrechten Verurteilung zu bewahren. Dabei wird er stets von seinem Freund und Mentor Richter Harry Ford und dessen Team unterstützt. In seinem neuesten Fall bekommt er es mit der Ermordung von Frank Avellino zu tun, welcher blutüberströmt und leblos in seinem eigenen Schlafzimmer vorgefunden wurde. Er wies massive Stichwunden auf, sodass der Täter in wahrem Blutrausch gewesen sein muss. Bald schon stellt sich jedoch heraus, dass der vermeintliche Täter eine Täterin gewesen sein muss, denn ausgerechnet dessen Töchter Alexandra und Sofia werfen sich dieses bestialische Vergehen gegenseitig vor. Eine der beiden wird wohl in der Tat eine sadistische Mörderin, die andere unschuldig sein – sodass es gilt hier die Wahrheit vor Gericht ans Licht zu bringen. Sowohl Eddie Flynn, welcher als Verteidiger für Sofia ins Rennen geht, als auch Alexandras Anwältin Kate geben einer Aufklärung nur wenig Chancen. Dadurch dass der getötete nicht nur der ehemalige Bürgermeister der amerikanischen Metropole New York war, sondern auch etliche Millionen hinterlässt möchte man letztendlich Gerechtigkeit für Täter und Hinterbliebene erzielen, wobei die Chancen wie der Buchtitel es bereits verrät – „Fifty-Fifty“ stehen. Dieser fünfte Band über Eddie Flynn ist inhaltlich sehr gut gelungen und wird vor allem sehr spannend wiedergegeben, da der Autor Steve Cavanagh über einen sehr kurzweiligen Schreibstil verfügt und mit diesem Werk definitiv Lust darauf macht auch die vorherigen Werke dieser Buchreihe zu lesen, wozu man im deutschsprachigen Raum schon bald die Gelegenheit hat, da diese in den nächsten Wochen nach und nach erscheinen werden. Der Thriller wurde in diesem Buch in übersichtlichen Kapiteln angeordnet und hat unserer Ansicht nach genau die richtige Länge und wirkt insgesamt sehr interessant was die Geschichte an sich als auch die Charaktere betrifft. Die Seiten des Buchs wirken sehr hochwertig und auch der Einband hiervon lässt einen doch neugierig werden. Unsererseits vergeben wir für „Fifty-Fifty“ sehr gerne insgesamt acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass auch einer Empfehlung hier nichts im Wege steht.

Dienstag, 22. November 2022

Dina El-Nawab & Markus Stromiedel - Zusammen Stirbt Man Weniger Allein

Bereits unabhängig voneinander sind Markus Stromiedel sowie Dina El-Nawab erfolgreich im Bereich des Schriftsteller-Daseins in unterschiedlichen Genre-Bereichen. Während Markus Stromiedel sich an den Drehbüchern unterschiedlicher Fernseh- und Filmproduktionen beteiligt ist, kennt man Dina El-Nawab vielmehr als Fernsehjournalistin, welche sich seit einiger Zeit jedoch ein wenig davon abgewandt hat um sich selbst ebenso unter den Autoren wiederzufinden. Wie der Zufall es so möchte haben sich die beiden einander gefunden – zumindest in beruflicher Hinsicht und beschlossen eine Kooperation miteinander einzugehen, woraus letztendlich der erste gemeinsame Kriminalroman „Zusammen Stirbt Man Weniger Allein“ entstanden ist, welcher durch den Goldmann Verlag vor wenigen Wochen in Form eines Taschenbuchs sowie auch als digitale E-Book-Fassung erschienen ist und insgesamt vierhundertachtzig Seiten an Niederschrift mit sich bringt. Vor kurzem haben auch wir eine Ausgabe im Taschenbuch-Format erhalten, sodass wir uns diesem gerne wieder angenommen haben um euch auch hierzu betreffend den Inhalt sowie auch der Verarbeitung der einzelnen Seiten einige Infos vermitteln zu können. Der Einband des Buchs ist derart witzig in seiner Gestaltung, sodass man aufgrund des Blickfangs natürlich neugierig auf das Buch wird und das, obwohl dieser alles andere als Aussagekräftig ist. Im Mittelpunkt der Erzählung steht hier die Junganwältin Lizzi, welche sich üblicherweise kein Blatt vor den Mund nimmt. Etwas Sprachlos ist sie dann aber doch, als sie eines Tages, aus dem Badezimmer kommend in ihrer Wohnung einen Mann überrascht wird, welcher sich als ein durch ihren Vater beauftragten Personenschützer zu erkennen gibt, welcher ihn beauftragt haben soll, da ihr Vater spurlos verschwunden ist. Misstrauisch kommt es zwischen ihr und dem Personenschützer Erik zu einem Wortgefecht, ehe sich herausstellt, dass dieser die Wahrheit sagt und der Verdacht besteht, dass Lizzi in Gefahr sein könnte. Ihr Vater scheint am Leben, jedoch abgetaucht zu sein, da dieser scheinbar nebenher ein Leben zu führen scheint, von welchem Sie keinerlei Ahnung hat, welches ziemlich waghalsig erscheint. Zwar ist Erik eine Art von Mann der sie regelrecht in den Wahnsinn treibt, zudem aber außerdem noch äußerst gutaussehend, sodass die beiden vorübergehend einen Waffenstillstand beschließen und gemeinsame Sache machen, sodass sie beschließen herauszufinden, was hinter dem Verschwinden ihres Vaters steckt. Aufgrund ihres großen Mundwerks bringt sich Lizzi immer wieder einmal in Schwierigkeiten, wobei Erik jedoch rechtzeitig zur Stelle ist um sie zu schützen. Die Spuren zu ihrem Vater führen die beiden schließlich nach England, wo Lizzi einst in ihrer frühen Kindheit gemeinsam mit ihren Eltern lebte. Die Rückkehr rüttelt einige Erinnerungen wach, welche sie schon längst verdrängt hatte. Bei diesen handelt es sich nicht nur um frohe, sondern auch um schaurige Gedanken, sodass Lizzi wünschte nicht an diesem Ort zu sein. Dennoch ist sie festentschlossen zu blieben um ihren Vater zu finden und dessen Geheimnisse auf die Spur zu kommen. Zwischenzeitlich kommt es zwischen ihr und Erik immer wieder zu verbalen Auseinandersetzungen, wobei es manchmal sogar gehörig Knistert. Es macht sich durchaus bemerkbar, dass beide Personen des Autoren-Duos Markus Stromiedel und Dina El-Nawab bereits zuvor ihre Erfahrungen im Schriftsteller-Bereich sammeln konnten. Die Geschichte wird hier auf sehr lockere Art und Weise erzählt und beinhaltet einfache, humorvolle Dialoge, die auf ebenso witzige, charmante aber doch temperamentvolle Charaktere zurückzuführen sind, die auf ihre Art authentisch und nahezu lebendig wirken. Der Inhalt ist spannend und temporeich, sodass man dieses Buch im Nu verschlingen möchte und am Ende stark darauf hofft, dass die Geschichte rund um die beiden Hauptcharaktere ihre Fortsetzung finden wird. Letztendlich hat uns das Buch sehr gut gefallen, sodass wir dieses auf jeden Fall auch empfehlen würden und „Zusammen Stirbt Man Weniger Allein“ am Ende mit insgesamt siebeneinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte benoten möchten.

Samstag, 19. November 2022

Jennifer Hillier – Denk An Mich Wenn Du Stirbst

Jennifer Hillier ist eine kanadische Schriftstellerin, die es sich zu Aufgabe gemacht hat, sich auf die Fersen des legendären Autors Stephen Kings zu begeben, den sie seit jeher als ihr großes Vorbild betrachtet. Die junge Familienmutter hat in den vergangenen Jahren ganze sieben Bücher verfasst, welche allesamt dem Thriller- oder Horror-Genre angehören. Eines daraus wurde vor wenigen Tagen über den Penguin Verlag in deutscher Sprache veröffentlicht und trägt den Titel „Denk An Mich Wenn Du Stirbst“, welches seit dem 09. November 2022 in Form eines Taschenbuchs, als E-Book-Variante sowie auch als Hörbuchfassung in den Handel gebracht wurde. Dieser Tage haben auch wir ein Exemplar dieses Buchs erhalten, sodass wir dadurch die Gelegenheit hatten und in sie hier enthaltenen vierhundertvierundsechzig Seiten einzulesen, zu welchen wir uns die wichtigsten Einzelheiten gerne wieder vorab für euch notiert und niedergeschrieben haben, sodass auch ihr euch einen ersten Eindruck hierüber verschaffen könnt. Erzählt wir darin die Geschichte der hübschen Marin, welche einen ebenso nicht unattraktiven Ehemann hat, mit welchem sie gemeinsam den vierjährigen Sohn Sebastian großzieht. Beide gehen einem Job nach, mit welchen sie sich gut über Wasser halten und letztendlich ein gutes Leben finanzieren können. Das Glück der jungen Familie jedoch beginnt zu bröckeln, als eines Tages Sebastian spurlos verschwindet und nicht wieder auffindbar ist. Die beiden erwartet ein schwieriges Jahr. Nach gegenseitigen Schuldzuweisungen wechseln Marin und ihr Mann kaum noch ein Wort miteinander, wobei sie eigentlich nur noch ein Schatten ihrer selbst ist und im Alltag regelrecht dahinvegetiert. Die Polizei war erfolglos und scheint die Ermittlungen zu diesem Fall bereits abgeschlossen zu haben, sodass kaum noch etwas diesbezüglich passiert. Als Mutter ist es natürlich klar, dass Marin ihr eigenes Kind nicht einfach so aufgibt und alles Menschenmögliche unternimmt um ihren kleinen Liebling doch noch zu finden. Da auf die Polizei kein Verlass mehr ist, beauftragt sie im eigenen Ermessen kurzerhand eine Privatermittlerin, die sich nach mit diesem Fall auseinandersetzen soll. Fokussiert auf den kleinen Sebastian, macht sie während ihrer Beobachtungen jedoch noch eine ganz andere Entdeckung: Die Ermittlerin findet heraus, dass Marin von ihrem Ehemann betrogen wird. Als sie dies erfährt gibt sie sich selbst die Schuld dafür, da sie ihm seit dem Verschwinden ihres Sohnes keinerlei Aufmerksamkeit mehr geschenkt hatte und sich lediglich darum gekümmert hatte zu trauern und sich selbst zu bemitleiden. Maren ist Wütend und will nach dem Verlust ihres Sohnes nicht auch noch ihren Mann an irgendeine andere Frau verlieren. Dieses Mal scheint das Böse ein Gesicht zu haben, welches Maren mit aller Kraft ein für alle Mal aus dem Weg zu schaffen – koste es was es wolle, wobei Maren auch vor furchtbaren Taten nicht mehr zurückschreckt um ihr eigenes Leben und Umfeld zu wahren. Dieses Buch liefert einen sensationellen Inhalt, der voller Spannung ist und auch vom Schreibstil her sehr interessant ist. Jennifer Hillier scheint ein wahres Talent für das schreiben zu haben und auch die Übersetzung des Buchs ist fehlerfrei gelungen, sodass sich dieses Buch insgesamt sehr flüssig liest. Der Die einzelnen Seiten sind in ihrer Verarbeitung sehr hochwertig und auch was den Druck anbelangt, so gibt es hierbei keinerlei negative Beeinträchtigung. Die Schriftgröße ist optimal und gut leserlich. Alles in allem können wir euch den Thriller „Denk An Mich Wenn Du Stirbst“ nur sehr empfehlen, sodass wir hierfür in unserer Gesamtwertung sehr gerne insgesamt neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben möchten. Wir hoffen bald wieder ein Buch der Autorin lesen zu können, sodass wir es sehr begrüßen würden, wenn man sich der Übersetzung weiterer ihrer Werke annehmen würde.

Dienstag, 15. November 2022

Leonie Kramer – Maschenmord - Der Handarbeitsclub ermittelt

Leonie Kramer ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Bestseller-Autorin, welche versucht namensunabhängig hiermit einen neuen Erfolg zu landen. Erst kürzlich, genauer gesagt am 09. November 2022 veröffentlichte diese unter dem Blanvalet Taschenbuch Verlag ihr neues Buch „Maschenmord – Der Handarbeitsclub ermittelt“ ihr Pseudonym-Debüt. Das Taschenbuch umfasst insgesamt vierhundertvierundsechzig Seiten und enthält einen spannenden Krimi, von welchem auch wir uns überzeugen wollten, sodass es uns natürlich eine große Freude war, als dieses dieser Tage in unserer Redaktion eingelangte. So haben wir uns gerne die Zeit genommen, um uns in die einzelnen Seiten von „Maschenmord“ einzulesen, sodass wir euch die wichtigsten Einzelheiten rund um dieses Buch nachstehend zusammengefasst haben, ohne jedoch dabei zu viel darüber zu spoilern, damit dieses auch für euch weiterhin spannend bleibt. Inmitten einer bayrischen Provinz auf dem Lande geschehen unerwartet grausame Dinge. Eines Tages findet Ariadne Schäfer, welche die Inhaberin eines Handarbeitsladens ist, ihre Angestellte ermordet in ihrem Geschäft auf. Es scheint so als würde sie mit einem selbstgestrickten Schal erdrosselt worden sein. Sowohl sie als auch die Einwohner des Dorfs stellen sich die Frage, wer zu solch einer Handlung fähig ist, wobei der Täter möglicherweise sogar einer der regelmäßigen Kundschaften des Ladens sein könnte. Kommissar Tim Wallenstein hat sich dem Fall angenommen und beginnt zunächst mit seinen Ermittlungen. Mit dem Gedanken, dass die Polizei ohnehin nur Zeit verschwenden würde, hat Ariadne jedoch beschlossen zusammen mit dem Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub der Sache selbst auf den Grund zu gehen und die Sache zu beschleunigen. Dabei geraten sie jedoch auch Wallenstein in die Quere, der die Damen zur Vorsicht mahnt und ihnen zu verstehen gibt, dass sie nicht wüssten, worauf sie sich bei ihrer Selbstjustiz einlassen würden. Dennoch wollen die umtriebigen Damen antworten auf ihre Fragen zu dem Mordfall ergründen. Wallenstein selbst kommt zur Erkenntnis, dass das Landleben und Handarbeit eines gemeinsam haben. Bei beidem ist die Herbeiführung von unlösbaren Verstrickungen möglich die mitunter auch tödlich sein können. Sowohl Wallenstein als auch der Handarbeitsclub sind dem Mörder bereits dicht auf den Fersen wobei Spannung und Wortwitz auf jeden Fall gegeben sind, denn die Damen nehmen sich während ihren Tätigkeiten kein Blatt vor dem Mund, sodass man sich selbst des Öfteren vor deren spitzen Zungen hüten muss. Überraschenderweise führt deren Recherche jedoch zum Ziel und man darf am Ende gespannt sein, wer letztendlich in diesen Fall verstrickt ist. Alles in allem erhält man hier eine sehr spannende, wenn auch ein wenig schräge Geschichte, bei welchem eigenwillige Charaktere zum Vorschein kommen, die einem während des Lesens doch sehr ans Herz wachsen, sodass man am Ende angekommen doch sehr darauf hofft, dass die Geschichte in Madlfinger ihre Fortsetzung finden wird, sodass man in absehbarer Zeit noch einmal von der selbsternannten Ermittlerschar zu lesen bekommt. Die Spannung ist hier mal mehr, mal weniger vorhanden, wobei die Längen jedoch mit zwischenmenschlichen Geschichten überbrückt werden, was das Buch letztendlich jedoch in gewissermaßen ausmacht. Inhaltlich bietet das Buch viel gute Unterhaltung und vor allem auch Abwechslung, was das Lesen anbelangt. Der Schreibstil gestaltet sich insgesamt sehr kurzweilig und man hat das Gefühl den Stil der Autorin bereits zu kennen. Insgesamt können wir euch diesen Krimi, welcher durch Leonie Kramer geschrieben oder vielmehr gestrickt wurde sehr empfehlen, sodass wir hierfür in unserer Gesamtwertung sehr gerne insgesamt sieben unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben.

Freitag, 11. November 2022

Mike Vogler & Thor Larsson Lundberg - Lost Places - Die Reise geht weiter …

Als sie vor fünf Jahren ihr erstes gemeinsames Sammelwerk „Lost Places – Deutschlands Vergessene Orte“ veröffentlichten war dem Abenteurer-Duo Mike Vogler & Thor Larsson Lundberg bereits bewusst, dass es nicht der einzige Band bleiben wird, den sie mit derartigen Fotografien veröffentlichen werden. Da die beiden eine Vorliebe für verlassene und längst vergessene Orte pflegen, war es absehbar, dass sie ihre Expedition, ausgerüstet mit professionellem Kamera-Equipment fortsetzen werden, sodass nur ein Jahr darauf über den Plaza Verlag (im Vertrieb der HEEL Verlag GmbH) die Fortsetzung „Lost Places – Die Reise Geht Weiter…“ in den Handel gebracht wurde. Hiervon haben wir vor kurzem ein Exemplar erhalten, welches einhundertsechsundsiebzig Seiten besitzt, in welche wir uns sehr gerne vorab für euch angesehen haben und euch die hierdurch gewonnenen Eindrücke zusammengefasst haben. Auf ihrer Reise zig es die beiden weiter durch die deutsche Bundesrepublik, wobei sie zwölf ganz besondere Orte ausfindig gemacht haben, die es absolut Wert sind sie in der Realität gesehen zu haben. Diese ausgewählten Plätze haben meist eine tiefgründige, bewegte Geschichte zu bieten, welche man anhand der heutigen Bilder die sich einem bieten lediglich erahnen kann. Glücklicherweise brachten jedoch Recherchen auch einige Hintergrundinformationen darüber, welche man mitunter auch zum Teil miteinbezogen hat, sodass sich einem hierbei nicht nur ein optisch atemberaubendes, sondern zugleich auch ein recht informatives Buch entbietet. Zu sehen bekommt man hier unter anderem eine alte Textilfabrik, eine ehemalige Brauerei, ein altes Jagdschloss oder etwa auch einen stillgelegten Flugplatz, die großartige Architekturen zum Vorschein bringen, welche sich die Natur über die Jahre hinweg nach und nach zurückerobert, sodass man selbstverständlich bei der Erkundung die Baufälligkeit des Gebäudes und die damit verbundenen Gefahren nicht außer Acht lassen durfte. Während Thor Larsson Lundberg die Objekte auf einzigartige Art und Weise vor die Linse brachte, war Mike Vogler auch hier wieder damit beschäftigt, die Erklärungen zu diesen zu verfassen, sodass am Ende ein weiteres großartiges Gesamtwerk entstanden ist, welches Bilder hervorbringt, die zeitlos wirken und selbst nach einem Abriss dieser Gebäude oder dem drohenden Komplettverfall in einigen Jahrzehnten für die Ewigkeit festgehalten wurden. Alles in allem bieten sich einem hierbei wieder wundervolle Fotoaufnahmen, wie man sie in seiner eigenen Umgebung nur selten zu sehen bekommt. Selbstverständlich wurde auch hierbei wieder versucht das Bestmögliche an Farben aus einem Bild herauszuholen ohne dabei jedoch die Natürlichkeit zu zerstören. Die Aufnahmen in dem Buch wirken sehr hochwertig und sind zudem auch sehr hochauflösend in ihrem Druck. Die Anordnung der Seiten ist sehr übersichtlich ausgefallen, sodass wir euch wie bereits den ersten Band das hier dargebotenen Nachfolgewerk der beiden nur empfehlen können und stark darauf hoffen, dass Mike Vogler und Thor Larsson Lundberg sich dazu hinreißen lassen noch viele weitere solche Orte in Europa ausfindig zu mache und für Freunde sogenannter Lost Places in einem weiteren Buch festhalten werden. Dieser Band erhält von uns sehr gerne wieder acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch dieses Buch sehr gerne und ohne Bedenken weiterempfehlen möchten.

Dienstag, 8. November 2022

Mike Vogler & Thor Larsson Lundberg - Lost Places - Deutschlands Vergessene Orte

Aufgrund fehlender Erben, ausbleibenden Käufern oder unerwarteten Schließungen ist auch Deutschland immer noch reich an verlassenen Örtlichkeiten, den umgangssprachlich genannten Lost Places. Dass entsprechende Gebäude immer noch bestehen verdankt man unter anderem der Tatsache, dass diesen kaum einer Aufmerksamkeit schenkt oder aber auch teilweise dem Denkmalschutz, sodass diese seit vielen Jahren bis auf einige Vandalen nahezu unangetastet sind. Mike Vogler hat sich zusammen mit Thor Larsson Lundberg genau auf die Suche nach solchen Gebäuden und Regionen gemacht, um diese für die Nachwelt und damit auch die Ewigkeit in Form von Bildaufnahmen festzuhalten. Damit nicht genug haben die beiden daraus ein Buch gestaltet und dieses kurzerhand Lost Places – Deutschlands Vergessene Orte genannt, welches vor rund fünf Jahren in seiner Erstauflage unter dem Plaza Verlag (im Vertrieb der HEEL Verlag GmbH) veröffentlicht wurde. Spät aber doch hat auch uns ein Exemplar hiervon erreicht und traf aufgrund unserer Vorliebe für weltweite Lost Places auf großes Interesse sowie Freude, sodass wir kurzerhand in dieses Buch hineingeblättert und euch die wichtigsten Informationen darüber kurz zusammengefasst haben. Unter Einhaltung des sogenannten Urbexer-Codecs haben sich Mike Vogler und Thor Larsson Lundberg entsprechende Informationen darüber zusammengesucht, wo es in der deutschen Bundesrepublik unbewohnte Gebäude oder Betriebsgelände geben könnte, denen man bereits seit einigen Jahren oder vielmehr Jahrzehnten keine Beachtung mehr geschenkt hat. Dies wollten die beiden natürlich ändern und haben für ihren Trip ein umfangreiches Kamera-Equipment zusammengepackt um damit genau diese aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln einzufangen und abzulichten. Natürlich wurden die natürlichen Farbtöne im Kontrast noch ein wenig aufgehübscht, sodass die eingefangenen Kulissen dadurch noch besser zur Geltung kommen. Während Lost Places also für die einen nur fällige Bauruinen sind, sind sie für die anderen wahre Kunstwerke, die es gilt in jedem Fall so lange als nur möglich auch zu erhalten, sodass auch andere abenteuerfreudige Fotografen und Künstler diese bestaunen oder als Inspirationsquelle nutzen können. Hierin findet man Villen, ein Presswerk, ein Sanatorium oder auch Ferienheime vor, wobei man natürlich versucht so wenig wie möglich davon zu beeinträchtigen oder gar zu beschädigen. Auch Verunreinigungen durch Müll sind in solchen Gebäuden erstaunlicherweise eine Seltenheit. Neben den Bildaufnahmen findet man nebenher auch sehr gute Beschreibungen und Schilderungen rund um die Begehungen, sowie auch Recherchen über die ehemaligen Einrichtungen und Häuser. Die hier dargebotenen Objekte wurden einst für ganz normale, alltägliche Zwecke errichtet und im laufe der Jahrzehnte aufgrund des andauernden Leerstands ihren ganz eigenen morbiden Charme entwickelt. Völlig fasziniert von der Rückeroberung durch die Natur bestaunt man die Seiten dieses Buchs, sodass man sich mitunter danach sehnt, diese historischen Objekte in der Realität erkunden zu dürfen. Doch dies gelingt nicht jedem, denn viele der sogenannten „Lost Places“ werden im laufe der Zeit dann doch irgendwann einmal abgerissen und verschwinden so aus der Landschaft. Die Mitdokumentation talentierter Autoren und Fotografen wie Mike Vogler und Thor Larsson Lundberg es sind vermitteln die hierdurch gewonnen Eindrücke auch noch der Nachwelt, sodass man diese Vergessenen Orte einem breiten Publikum unterschiedlicher Generationen und Altersklassen vorlegen möchte. Alles in allem empfiehlt es sich hier hineinzusehen, denn tatsächlich begibt man sich hier inmitten dieses Buchs auf eine abenteuerliche Reise, sodass man sich von den Seiten gar nicht wirklich losreißen kann und auch nicht möchte. Qualitativ bekommt man hier sehr umfangreich gestaltete Seiten mit sensationellen Ablichtungen geboten. Auch die Verarbeitung der Bindung ist sehr gut, sodass es hierbei unsererseits keinerlei Bedenken gibt und wir euch dieses Buch ruhigen Gewissens sehr gerne weiterempfehlen. Letztendlich geben wir für Lost Places – Deutschlands Vergessene Orte insgesamt acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte.

Heribert Niehues - Poesie der Vergänglichkeit

Sogenannte Lost Places, also verlassene Orte gibt es nahezu in jedem Land dieser Welt wobei sich diese je nach Region auch optisch voneinander unterscheiden. Diese haben etwas Außergewöhnliches, ja um anders zu sagen faszinierendes an sich, sodass es sich viele zur Aufgabe gemacht haben, diese aufzuspüren, zu entdecken und für die Welt abzulichten um jene Orte hervorzuheben, wo einst das blühende Leben herrschte, was sich aus unerklärlichen Gründen jedoch im laufe der Zeit änderte. Zeit ist hierbei ein gutes Stichwort, denn mit den Jahren hat sich die Natur so manche Region bereits zurückerobert. An anderen Orten ist dieser Prozess noch voll im Gange, sodass man hieran gut erkennen kann, dass wie auch der Mensch selbst, dessen Architekturen und Gebilde vergänglich sind. Heribert Niehues hat seine Ausrüstung zusammengepackt und ist in die USA gereist um dort genau solche Regionen, nach vorheriger Recherche entsprechend aufzuspüren und fotografisch abzulichten. Eine Reise die ihn nicht nur beeindruckt hat, sondern er auch gerne mit seinen Mitmenschen teilen wollte, sodass im vergangenen Jahr unter dem Delius Klasing Verlag (im Vertrieb der HEEL Verlag GmbH) ein ganzer Bildband veröffentlicht wurde, in welchem auf einhundertachtundsiebzig Seiten des Buchs beinahe zweihundert Fotografien entsprechend aufbereitet abgelichtet wurden.  Dieses haben kürzlich auch wir erhalten, sodass wir uns dieses vorab bereits etwas näher betrachten konnten, sodass wir euch hierzu einige gewonnene Eindrücke hierüber gerne in gewohnter Art und Weise zusammengefasst haben. Abseits der bekannten Großstädte gibt es vieles zu entdecken, denn wer denkt, dass es in Amerika nur dicht besiedelte Orte gibt, der irrt, den hier findet man immer wieder auch sogenannte Geisterstädte vor, welchen der Mensch eines Tages den Rücken zuwandte. In solchen sind die Straßen tatsächlich derart leer, sodass es einem unsereins nur schwer fällt sich dies vorzustellen. Weiteres findet man auf den Landstrichen und etwas abseits davon auch immer wieder Ruinen vor, welche zugegeben ein wenig unheimlich, jedoch genauso interessant wirken. An den Straßenrändern, Grundstücken und auch in der Natur, gibt es teils verrostete und teils überraschend gut erhaltene Karosserien bekannter amerikanischer Straßenkreuzer etwa ab den fünfziger Jahren zu sehen, welche man vorwiegend nur in der amerikanischen Kultur vorfand, denn der Export solcher Gefährte hält sich bis heute wahrlich in Grenzen, wobei es meist an den gesetzlichen Bestimmungen rund um die Zulassung scheitert. In diesem Buch findet man sowohl verlassene Fahrzeuge, verlassene Häuser, geschlossene Gaststätten, verlassene Fabriks-Areale sowie auch verlassene Tankstellen vor. Weiteres wurden hierin amerikanische Blechschilder abgelichtet, die durchaus zu begeistern wissen und vor allem bei Sammlern heutzutage sehr beliebt wären. Heribert Niehues versucht neben den eingefangenen Fotografien auch ein wenig über die Geschichte dieser Regionen zu erfahren, wozu er den Bildern auch die eine oder andere Randnotiz hinzugefügt hat. In erster Linie sind es moderne Highways sowie die Modernisierung an sich, durch welche viele Regionen wirtschaftliche Einbußen hinnehmen mussten und so immer mehr Menschen aus diesen wegzogen, sodass hier menschenleere Gebiete und auch Ghost-Towns entstanden sind, die bis heute unverändert sind – mit einziger Ausnahme den Witterungseinflüssen der Natur, welche sich diese unbewohnten nach und nach zurückerobert, sodass letztendlich ein faszinierender Gesamteindruck dieser geschichtsträchtigen Regionen entsteht. Amerikanische Lost Places Ablichtungen sind mindestens genauso interessant wie jene die man hierzulande findet. Zugegeben wirken sie noch um einiges interessanter, da man manche von ihnen selbst in der Realität vermutlich nie zu Gesicht bekommen wird. Glücklicherweise jedoch gibt es Menschen wie Heribert Niehues, die es ebenso fasziniert in diese Regionen verschlägt und diese für die Ewigkeit in Form von Bildaufnahmen festhalten. Das Buch bringt sehr hochwertige Seiten und hochwertige Fotografien mit sich, die es auf jeden Fall wert sind gesehen zu werden. Der Buch-Band „Poesie der Vergänglichkeit“ hat uns in seiner Gestaltung sehr gut gefallen und anhand der dargebotenen Aufnahmen oftmals auch ins Staunen versetzt. So empfehlen wir diesen all jenen, die sich mit verlassenen Orten ebenso gerne auseinandersetzen, sehr gerne weiter und vergeben in unserer Gesamtwertung für dieses hochwertig gestaltete Buch insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte.