Montag, 7. September 2020

Christina Henry - Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin

Spätestens seit dem ersten Roman der Autorin Christina Henry weiß man, dass sich im Wunderland in welchem Alice einst landete sich alles auf ganz andere Art und Weise zugetragen hätte können, was man Kindern jedoch weder erzählen noch zumuten wollte. Die Autorin rückt alle Figuren der beliebten Geschichte in ein völlig neues Licht und erzählt hier völlig neue Geschichten aus dem Geschichten-Universum, von denen bisher niemand zu erzählen wagte und ein ganz neues düsteres Licht auf die einst so heile Märchenwelt wirft. Am 31. August 2020 ist durch den Penhaligon Verlag bereits der zweite Band von „Die Chroniken Von Alice“ erschienen, welcher den Titel „Die Schwarze Königin“ trägt und die Geschichte an jenem Punkt fortsetzt, an welchem der erste Band endete. Vor wenigen Tagen haben auch wir ein Exemplar dieses zweiten Buch-Bands erhalten, sodass auch wir uns die Zeit genommen haben uns in dessen Seiten einzulesen. Was diese inhaltlich so zu bieten haben und wie es mit der Verarbeitung dieses Buchs aussieht, möchten wir euch auch dieses Mal keineswegs vorenthalten. Wie bereits erwähnt setzt die Geschichte nach dem Ende des ersten Bands in etwa an der gleichen stelle Fort, an welcher Alice und Hatcher den Kampf gegen das wahnsinnige Kaninchen, den Grinser, einige Ratten, das Walross oder auch die Raupe gewonnen. Von dem Kaninchen haben die beiden schließlich noch erfahren, dass Hatcher‘s Tochter Jenny noch am Leben ist, sodass sich diese auf die Suche nach sie machen. Auf ihrer Suche begegnen sie nicht nur der weißen Königin, sondern auch allerhand weiterer merkwürdiger, zauberhafter Kreaturen. Alice ist schon bald auf sich allein gestellt. Der Kampf um das Wunderland geht schon bald in eine weitere, entscheidende Runde. Alice Kräfte wachsen weiter an, jedoch fehlt es an nötiger Übung, um diese auch zu beherrschen, sobald sie den nächsten mächtigen Gegnern gegenübersteht. Bald schon steht in Frage ob Hatcher‘s Tochter Jenny sich tatsächlich im Osten befindet, denn möglicherweise hängt ihr verschwinden mit jenem der schwarzen Königin unmittelbar zusammen. Auch dieses Mal bekommt man wieder zahlreiche düstere Szenen zu lesen, in welchen sich nicht nur unglaubliches abspielt, sondern zugleich auch wieder großes Blutvergießen herrscht, sodass es hier am Ende auch hier wieder um Leben und Tod geht. Das einst so fröhliche Wunderland zeigt auch hier wieder die düsteren Schattenseiten, von welchen bisher noch niemand zu sprechen wagte, da sie abgrundtief schaurig sind und mitunter auch für Alpträume sorgen können. Hierbei handelt es sich um die Fortsetzung der Neuerzählung von Alice im Wunderland, die in dieser Form auf jeden Fall nur für Erwachsene oder zumindest junge Erwachsene zugänglich gemacht werden sollte. Idealerweise sollte man hierfür schon etwa das sechzehnte Lebensjahr erreicht haben. Sofern man eine rege Fantasie besitzt, so wird dieses Buch vor den Augen regelrecht zum Leben erweckt und wer sich mit den modernen Neuverfilmungen von Disney bereits auseinandergesetzt hat, kann sich hier in etwa sein ganz eigenes Bild dieser Geschichte zusammenfügen und sich vermutlich so allerhand vorstellen. Bereits in so manchem Kinder-Märchenbuch der Gebrüder Grimm kommt es zu allerhand Szenen, die man heute so für Kinder gar nicht mehr schreiben würde. Die Welt von Walt Disney hingegen gestaltete sich zumeist fröhlich, sodass auch böse Gesellen wie etwa die Herzkönigin in Alice doch einen im vergleich eher harmloseren Charakter bieten. Dieses Buchreihe von Christina Henry lässt die einstigen liebenswerten Erinnerungen an die Geschichte doch recht bald erblassen und bietet eine packende, unglaubliche Geschichte, die man sich als Kind bis hin zum Erwachsenen-Alter eigentlich gar nicht ausmalen wollte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und fesselnd zugleich, sodass man sich auch dieses Mal wieder über ein sehr spannendes und äußerst kurzweiliges Buch freuen, das zudem auch einen sehr schön gestalteten und äußerst stabilen Einband besitzt. Auf den Seiten sind zudem auch Tierspuren zu erkennen, die den Anreiz zufolge haben, den Spuren zu folgen und dieses Buch auch zu lesen. Hier hinein zu schmökern lohnt sich in jedem Fall, denn die dreihundertsechsunddreißig Seiten hat man erstaunlich schnell gelesen, da einem die dunkle Geschichte von Alice und all den anderen Charakteren des Wunderlands regelrecht mitreißt, sodass man den Drang nach weiteren Büchern von Alice oder anderen Helden der Kindheit in diesem ganz eigenen Stil verspürt, der auch schon bald gestillt wird, denn im kommenden Jahr erscheinen weitere Teile beziehungsweise Bücher der Autorin. Neben Alice bekommen auch schon bald Peter Pan, Rotkäppchen oder eine Meerjungfrau (vermutlich Arielle) hier ihr ganz eigenes düsteres Abenteuer. Alles an sich können wir den zweiten Band von „Die Chroniken Von Alice“ sehr empfehlen, sodass wir der Geschichte „Die Schwarze Königin“ sehr gerne neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte geben möchten.

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