Aufgrund fehlender
Erben, ausbleibenden Käufern oder unerwarteten Schließungen ist auch
Deutschland immer noch reich an verlassenen Örtlichkeiten, den umgangssprachlich
genannten Lost Places. Dass entsprechende Gebäude immer noch bestehen
verdankt man unter anderem der Tatsache, dass diesen kaum einer Aufmerksamkeit
schenkt oder aber auch teilweise dem Denkmalschutz, sodass diese seit vielen
Jahren bis auf einige Vandalen nahezu unangetastet sind. Mike Vogler hat
sich zusammen mit Thor Larsson Lundberg genau auf die Suche nach solchen
Gebäuden und Regionen gemacht, um diese für die Nachwelt und damit auch die Ewigkeit
in Form von Bildaufnahmen festzuhalten. Damit nicht genug haben die beiden
daraus ein Buch gestaltet und dieses kurzerhand Lost Places – Deutschlands Vergessene
Orte genannt, welches vor rund fünf Jahren in seiner Erstauflage unter dem Plaza
Verlag (im Vertrieb der HEEL Verlag GmbH) veröffentlicht wurde. Spät
aber doch hat auch uns ein Exemplar hiervon erreicht und traf aufgrund unserer
Vorliebe für weltweite Lost Places auf großes Interesse sowie Freude,
sodass wir kurzerhand in dieses Buch hineingeblättert und euch die wichtigsten
Informationen darüber kurz zusammengefasst haben. Unter Einhaltung des
sogenannten Urbexer-Codecs haben sich Mike Vogler und Thor Larsson
Lundberg entsprechende Informationen darüber zusammengesucht, wo es in
der deutschen Bundesrepublik unbewohnte Gebäude oder Betriebsgelände geben
könnte, denen man bereits seit einigen Jahren oder vielmehr Jahrzehnten keine
Beachtung mehr geschenkt hat. Dies wollten die beiden natürlich ändern und
haben für ihren Trip ein umfangreiches Kamera-Equipment zusammengepackt um
damit genau diese aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln einzufangen und
abzulichten. Natürlich wurden die natürlichen Farbtöne im Kontrast noch ein
wenig aufgehübscht, sodass die eingefangenen Kulissen dadurch noch besser zur
Geltung kommen. Während Lost Places also für die einen nur fällige
Bauruinen sind, sind sie für die anderen wahre Kunstwerke, die es gilt in jedem
Fall so lange als nur möglich auch zu erhalten, sodass auch andere abenteuerfreudige
Fotografen und Künstler diese bestaunen oder als Inspirationsquelle nutzen können.
Hierin findet man Villen, ein Presswerk, ein Sanatorium
oder auch Ferienheime vor, wobei man natürlich versucht so wenig wie
möglich davon zu beeinträchtigen oder gar zu beschädigen. Auch Verunreinigungen
durch Müll sind in solchen Gebäuden erstaunlicherweise eine Seltenheit. Neben
den Bildaufnahmen findet man nebenher auch sehr gute Beschreibungen und
Schilderungen rund um die Begehungen, sowie auch Recherchen über die ehemaligen
Einrichtungen und Häuser. Die hier dargebotenen Objekte wurden einst für ganz normale,
alltägliche Zwecke errichtet und im laufe der Jahrzehnte aufgrund des
andauernden Leerstands ihren ganz eigenen morbiden Charme entwickelt. Völlig
fasziniert von der Rückeroberung durch die Natur bestaunt man die Seiten dieses
Buchs, sodass man sich mitunter danach sehnt, diese historischen Objekte in der
Realität erkunden zu dürfen. Doch dies gelingt nicht jedem, denn viele der sogenannten
„Lost Places“ werden im laufe der Zeit dann doch irgendwann einmal
abgerissen und verschwinden so aus der Landschaft. Die Mitdokumentation
talentierter Autoren und Fotografen wie Mike Vogler und Thor Larsson
Lundberg es sind vermitteln die hierdurch gewonnen Eindrücke auch noch der
Nachwelt, sodass man diese Vergessenen Orte einem breiten Publikum
unterschiedlicher Generationen und Altersklassen vorlegen möchte. Alles in
allem empfiehlt es sich hier hineinzusehen, denn tatsächlich begibt man sich
hier inmitten dieses Buchs auf eine abenteuerliche Reise, sodass man sich von
den Seiten gar nicht wirklich losreißen kann und auch nicht möchte. Qualitativ
bekommt man hier sehr umfangreich gestaltete Seiten mit sensationellen
Ablichtungen geboten. Auch die Verarbeitung der Bindung ist sehr gut, sodass es
hierbei unsererseits keinerlei Bedenken gibt und wir euch dieses Buch ruhigen Gewissens
sehr gerne weiterempfehlen. Letztendlich geben wir für Lost Places –
Deutschlands Vergessene Orte insgesamt acht unserer möglichen zehn
Bewertungspunkte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen