Samstag, 18. September 2021

René Freund - Swinging Bells

Zwar sind es noch rund drei Monate bis Weihnachten vor der Türe steht, jedoch hat das Weihnachtsgeschäft und die damit verbundene Veröffentlichung diverser Medien oder Dekorationsgegenstände im Spätsommer schon längst begonnen, um für das familiäre Freudenfest rechtzeitig vorsorgen zu können. Ein etwas andere Freudenfest bietet sich einem in dem Roman „Swinging Bells“ welcher durch den Autor René Freund bereits vor ziemlich genau zwei Jahren in gebundener Buch-Form in den Handel gebracht wurde. Um das Geschäft nochmals ein wenig anzukurbeln, auf das Buch aufmerksam zu machen und dieses für unterwegs ein wenig handlicher zu machen wurde dieses nun am 20. September 2021 durch den Goldmann Verlag in Form eines Taschenbuchs sowie aber auch als digitale E-Book Fassung neu aufgelegt, sodass dieses nun wieder in den Regalen diverser Buchfachhandlungen zu finden ist. Auch wir haben dieser Tage ein Exemplar hiervon erhalten und uns auch hier die rund zweihundertvierzig Seiten gerne vorab für euch durchzulesen um euch ein wenig über den Inhalt sowie auch die materielle Verarbeitung dieses Buchs erzählen zu können. Gerade zu weihnachten können aufgrund mancher Stress-Situationen so manche Missverständnisse aufkommen – so auch in dieser Geschichte, denn aufgrund eines solchen findet sich das Swinger-Pärchen bestehend aus Leo und Elisabeth bei den Eheleuten Thomas und Sandra ein, die eigentlich eine Annonce dafür aufgegeben haben ihr Bett zu verkaufen, anstatt es mit weiteren Persönlichkeiten zu füllen. Leo und Elisabeth haben aufgrund ihrer Annahme eine Flasche Prosecco mit dabei, mit welcher es sich die beiden schließlich im Wohnzimmer der beiden gemütlich machen. Da Thomas keineswegs unhöflich sein möchte bittet er die beiden herein, jedoch pflegt mit der Zeit immer mehr den Verdacht, dass die beiden weitaus mehr vorhaben als das Bett zu kaufen, denn es macht allen Anschein, dass sie es vorziehen es sich darin noch in der Wohnung von Thomas und Sandra gemütlich und vergnüglich zu machen. Nach und nach kommen die wahren Gründe für ihren Besuch zum Vorschein, sodass Thomas und Sandra es immer mehr bereuten je die Tür geöffnet zu haben. Wer über eine ausgeprägte Fantasie verfügt, der wird sich selbst mithilfe dieses Buchs durchaus das eine oder andere Mal in einem Gelächter wiederfinden, denn stellt man sich die Geschichte zudem auch noch visuell vor wird man hierdurch bestens unterhalten. Die Komik an sich jedoch beginnt dann aber doch recht schnell zu kippen, denn nachdem das Missverständnis dann aufgeklärt wurde, kommen immer mehr Ansichten, Argumente und Tatsachen zum Vorschein die sowohl den ungebetenen Gästen als auch den Bewohnern nicht schmecken wollen. Es wird so manches aufgedeckt, was vermutlich schon seit längerem gebrodelt hat, sodass man sich bald schon in Dialogen zu den Themen Liebe, Sex, Sehnsucht, Ängsten aber auch Verlangen wiederfindet. Bald schon sind es Leo und Elisabeth die dem monogamen Paar deutlich überlegen zu sein scheint, da sie ihr Leben einfach sorgloser, freier und unbedachter gestalten als es ein klassisches Paar wie Thomas und Sandra eben tut. Die beiden Swinger lassen ihrer Fantasie freiem Lauf während die sogenannten „Normalos“ diese versuchen mit allen mitteln zu unterdrücken, was in weiterer Folge bei vielen Paaren schließlich oft zu Fremdgehen, Lügen und Scheidungen führt. Von dieser Sicht aus betrachtet scheint etwas Wahres dran zu sein, sodass am Ende die Monogamie durch beide Paare in Frage gestellt wird. Aufgrund eines sehr umfangreichen und ausführlichen Gesprächsthemas schaffen es Thomas und Sandra am Ende aber dann doch irgendwie einen Weg aus der Dunkelheit ihrer verdrängten Probleme zu finden und schaffen so den Absprung zu einem Neuanfang ihrer Liebe, der das altbekannte Prickeln wieder zurückbringen soll. „Swinging Bells“ ist zwar das erste Buch das wir von René Freund zu lesen bekamen, jedoch nicht das erste seines Schaffens. Inhaltlich erkennt man gut, dass der Autor Erfahrung im Schreiben mitbringt und zudem einen sehr angenehmen, humorvollen Schreibstil mitbringt, was die Geschichte sehr kurzweilig wirken lässt, der man zudem auch sehr gut folgen kann. Im Vergleich zur gebundenen Form enthält das Taschenbuch einige Seiten mehr, was jedoch auf das etwas kleinere Format zurückzuführen ist. An sich ist die Verarbeitung des Taschenbuchs sehr gelungen, die Kapitel sehr übersichtlich gehalten, die Seiten materiell gut verarbeitet worden und insgesamt sehr lesenswert was den Inhalt betrifft. Was möchte man als Leser mehr. Diese Darbietung ist kaum zu übertreffen und schafft es gut zu unterhalten, sodass wir euch das Buch „Swinging Bells“ gerne weiterempfehlen können und hierfür in unserer Wertung insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Punkte vergeben.

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