Vor einiger Zeit haben sich zwei Menschen aus zwei Berufskreisen die unterschiedlicher nicht sein könnten getroffen und zusammengesetzt, um gemeinsame Sache zu machen. Gerhard Loibelsberger ist Krimi-Autor und begeisterte mit dem einen oder anderen Buch bereits die gesamte Nation, sodass er sich zu den Bestseller-Autoren dieses Landes zählen darf. Hartmut Märtins hingegen ist im Raum Wiener Neustadt als Koch-Legende bekannt, der dort vor allem regional für Gaumenfreuden sorgt. Zusammen arbeiteten die beiden das Buch „Alt-Wiener Küche – Inspector Nechybas mörderisch gute Rezepte“ aus, sodass man sagen kann, dass köstliche Menüs hier von mörderischen Geschehnissen begleitet werden. Eine Art Dinner oder Lunch & Crime, wenn man dies so sehen möchte. Dieses außergewöhnliche Kochbuch erscheint am 20. Oktober 2021 in seiner Erstauflage über den Carl Ueberreuter Verlag, ist etwas größer als ein Taschenbuch und verfügt über insgesamt einhundertvierundvierzig Seiten, in welche wir sehr gerne vorab für euch hineingesehen haben, um euch kurz zu schildern, was sich einem hierin bietet. Dieses Buch wurde ganz im Stil von Fin de Siécle illustriert und hat somit doch eine recht nostalgische Wirkung, wenn man sich allein schon den Einband des Buchs hernimmt. Neben Rezepten der Alt-Wiener-Küche erhält man hierin gleich sechs Kurzgeschichten und sechsundzwanzig Erzählungen, die hier aus der Sicht von Köchinnen, Fleischer, Marktstandlerinnen oder etwa auch Kaffeehausbesucher dargestellt werden und inhaltlich sehr authentisch wirken. Ebenso eine zentrale Figur dieses Buchs ist der von Loibelsberger erfundene Oberinspektor Nachyba, der vor allem in Wien seinen Job mit Leib und Seele ausübt. Nebenher gibt der fiktive Inspektor Einblicke in seine Lieblingsgerichte der traditionellen Alt-Wiener-Küche, wobei hier Hausmannskost, Schnitzel oder andere herzhafte Gusto-Stückerl von der Weide sowie dem Gewässer hier vorzufinden sind. Natürlich dürfen hierbei süße Köstlichkeiten wie etwa Powidltascherln nicht fehlen, die es dem Beamten besonders angetan haben. Natürlich lassen einem die Gerichte das Wasser förmlich im Mund zusammenlaufen, sodass man hier in sehr detailreichen Schritten insgesamt fünfzig Rezepte zum einfachen Nachkochen vorfindet, die von der gehobenen Küche bis hin zum sogenannten Armen-Leute-Essen reichen. Gerhard Loibelsberger holt sich von seinem Freund Hartmut Märtins bereits seit über zwanzig Jahren fachmännische Hilfe, wenn es um das Zubereiten besonderer Speisen geht. Umgekehrt ist dieser begeistert von Loibelsbergers Einfallsreichtum und dessen Geschichten, die meist mit viel Spannung und Unterhaltung verbunden sind. Bei einem gemeinsamen Gespräch überkam die beiden die Idee ihre Künste zu vereinen und ein äußerst kreatives Kochbuch zu kreieren, welches kein klassisches in seiner Form, sondern mit einem Krimi im Hintergrund im Zusammenhang steht, aus welchen sich wiederum diverse Köstlichkeiten der österreichischen und vor allem Wiener-Küche ergeben. In seiner Anordnung und seinem Inhalt hat uns dieses Buch sehr gut gefallen und wer in der Tat für klassische Gerichte der Wiener Lokale schwärmt, der wird auch in diesem Buch voll und ganz auf seine Kosten kommen, denn hiermit lassen sich diverse Speisen auf sehr einfach dargestellte Art und Weise kurzerhand nachzaubern. Optisch erinnert dieses Buch wie der Name es eigentlich schon aussagt an ein Alt-Wiener-Kochbuch, wobei dieses viel mehr zu bieten hat als ein paar trocken aufgeschriebene Rezepte, denn damit hat Loibeslberger eine eigene Geschichte, oder viel mehr einige Kurzgeschichten gezaubert, die sehr interessant zu lesen sind. Sowohl optisch als auch inhaltlich empfinden wir „Alt-Wiener Küche – Inspector Nechybas mörderisch gute Rezepte“ als sehr gelungen, sodass wir euch dieses Buch mit seinem hochwertigen Einband und absolut sehenswerten kulinarischen Seiten auf jeden Fall empfehlen können und hierfür in unserer Gesamtwertung am Ende insgesamt acht unserer möglichen zehn Punkte vergeben können.
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